In fünfter Generation – fast immer in Frauenhand – steht das Grandhotel am Pragser Wildsee trutzig im grauen Dolomit allein vor der grandiosen Kulisse des Seekofels. Innen der Charme eines alpinen Grandhotels. Der Blick aus dem Salon wie ein Gemälde, die Stille nur unterbrochen vom Klavierspiel des Pianisten, der hier Dauergast ist. Der Samt auf den Ottomanen im neuen Glanz, Doppeltüren frisch aufgepolstert, dahinter Räume, die vom Glamour der Sommerfrische aus zwei Jahrhunderten erzählen. Hotelbesitzerin Caroline Heiß hat mit viel Feingefühl die Atmosphäre unterschiedlicher Zeiten bewahrt, die nicht immer rosig waren. 1945 verbrachten hier 141 Sippenhäftlinge des NS-Regimes ihre ersten Tage in Freiheit.
Der Blick vom Balkon auf das touristische Treiben am See führt zurück in die Gegenwart. Der Pragser Wildsee ist heute eines der meistbesuchten Naturdenkmäler der Alpen. Der Blick vom Balkon auf das touristische Treiben am See führt zurück in die Gegenwart. Der Pragser Wildsee ist eines der meistbesuchten Naturdenkmäler der Alpen. Über Tag spazieren Touristen aus aller Welt um den See, im Winter wenn das Eis trägt, auch darüber. Drinnen folgt die Zeit einem anderem Rhythmus. Von hier wirkt das Gewimmel am See wie ein Schauspiel, das die Ruhe im Grandhotel nur am Rande berührt.
Prags, 2012-2014